BUSINESS
21.11.25
6min Lesezeit

5 typische Fehler, die fast jeder neue Amazon Seller macht (und wie du sie vermeidest)

Wie viel Geld hast du schon in dein Amazon Business gesteckt, ohne den gewünschten Erfolg zu sehen?
Wenn du gerade erst startest, ist es extrem wichtig, deine Fehlerquote und Verschwendung so gering wie möglich zu halten. Viele Probleme entstehen nicht durch fehlende Motivation, sondern durch ein paar wiederkehrende Anfängerfehler.

In diesem Beitrag geht es um 5 häufige Fehler, die fast jeder neue Amazon Seller macht, und wie du sie vermeiden kannst. Du erfährst, worauf du bei der Produktauswahl achten solltest, wie du deine Produktseite sinnvoll optimierst, warum eine klare Marketingstrategie Pflicht ist, wie du deine Warenbestände im Griff behältst und wieso saubere Zahlungsabgleiche über den Erfolg deines Geschäfts entscheiden können.

Am Ende hast du einen klaren Fahrplan, mit dem du dir viel Geld, Zeit und Frust sparst.


Die 5 größten Anfängerfehler im Überblick

Kurz vorweg, diese fünf Bereiche solltest du dir genau ansehen:

  1. Kein Produktresearch
  2. Schlechte Produktlistings
  3. Keine Marketingstrategie
  4. Schlechtes Bestandsmanagement
  5. Kein Payment Reconciliation (Zahlungsabgleich)

Alle fünf hängen zusammen, aber schon kleine Verbesserungen in jedem Punkt haben spürbare Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn.


Fehler 1: Kein Produktresearch – falsche Produkte auswählen

Viele neue Seller machen den ersten großen Fehler schon vor der ersten Bestellung. Sie wählen ein Produkt aus dem Bauchgefühl, aus Sympathie oder weil es jemand anderes empfiehlt. Das Problem: Der Markt entscheidet, nicht dein Geschmack.

Typische Fehlentscheidungen sind:

  • Produkte mit sehr geringer Nachfrage
  • Produkte mit extrem starker Konkurrenz
  • Produkte mit zu niedrigem Gewinn nach Gebühren und Werbung

Die Folge: Du investierst Geld in Ware, die sich nur schwer oder mit Verlust verkauft.

Stopp mit Raten, fang mit Analysieren an.

Warum fehlender Research deine Verkäufe abwürgt

Wenn du ein Produkt mit zu wenig Nachfrage wählst, kann es sein, dass du in einem Monat nur wenige Einheiten verkaufst. Deine Ware liegt im Lager, Amazon Gebühren laufen weiter, dein Kapital ist gebunden.

Wählst du dagegen ein Produkt mit zu viel Konkurrenz, versinkst du in den Suchergebnissen. Du musst sehr viel in Werbung stecken, um überhaupt sichtbar zu werden. Dein Gewinn schmilzt, manchmal sogar komplett.

Beides fühlt sich an wie Fahren mit angezogener Handbremse.

Wie du sinnvollen Produktresearch machst

Bevor du die erste Bestellung machst, solltest du dir drei Fragen beantworten:

  1. Gibt es genug Nachfrage?
    Prüfe, wie oft das Produkt oder verwandte Begriffe gesucht werden und ob regelmäßig Verkäufe stattfinden.
  2. Wie stark ist die Konkurrenz?
    Schau dir an, wie viele Verkäufer aktiv sind, wie stark ihre Bewertungen sind und wie gut ihre Angebote optimiert sind.
  3. Bleibt genug Gewinn übrig?
    Rechne alle Kosten durch: Einkauf, Versand, Zoll, FBA Gebühren, Lager, Werbung und Steuern. Plane dir einen Puffer ein.

Mach diese Prüfung, bevor du die erste große Bestellung auslöst. Das spart dir viel Lehrgeld.

Sinnvolle Tools für Produktrecherche

Für die Produktrecherche nutzen viele Seller vor allem:

  • Helium 10
  • Jungle Scout

Mit solchen Tools kannst du typischerweise:

  • Suchvolumen prüfen
  • Wettbewerb einschätzen
  • Verkaufshistorien ansehen
  • grobe Umsatzschätzungen bekommen

Es reicht am Anfang, wenn du lernst, die Grundlagen zu nutzen: Nachfrage, Konkurrenz, potenzieller Gewinn. Starte klein, aber arbeite nie ohne Daten.


Fehler 2: Schlechte Produktlistings – schwache Titel, Bilder und Inhalte

Du hast ein gutes Produkt gewählt, aber die Verkäufe bleiben aus? Dann liegt es oft am Listing. Viele Seller unterschätzen, wie wichtig eine durchdachte Produktseite ist.

Typische Probleme:

  • Der Titel beschreibt nicht klar, was das Produkt ist und für wen
  • Die Beschreibung ist zu kurz, unklar oder lieblos
  • Die Keywords passen nicht zum Suchverhalten der Kunden
  • Die Bilder sind unprofessionell oder wenig aussagekräftig
  • Es gibt kein A+ Content, obwohl die Marke registriert ist

Die Folge: Dein Produkt wird schlechter gefunden und überzeugt selbst die, die es sehen, nicht.

Häufige Schwachstellen im Listing

Ein paar Beispiele für Fehler, die oft vorkommen:

  • Falsche oder schwache Keywords:
    Du rankst für Begriffe, die niemand kauft, oder dir entgehen wichtige Suchbegriffe. Ergebnis: kaum Sichtbarkeit oder irrelevante Besucher.
  • Schlechte Bilder:
    Unscharfe Fotos, unpassende Hintergründe oder Bilder, die keinen Nutzen erklären, senken die Kaufbereitschaft deutlich.
  • Kein oder schwacher A+ Content:
    Du nutzt die zusätzlichen Flächen nicht, um Vertrauen, Marke und Nutzen klar zu zeigen.

Schon das Beheben von einem dieser Punkte kann den Umsatz deutlich anheben.

Titel und Beschreibung verbessern

Wenn dein Titel oder deine Beschreibung schwach sind, kannst du dir Hilfe von Texttools holen, zum Beispiel:

  • Copy.ai

So kannst du vorgehen:

  1. Definiere kurz dein Produkt, Zielgruppe und wichtigste Merkmale.
  2. Lass dir Formulierungsvorschläge erstellen.
  3. Passe diese an deine Sprache an und prüfe, ob alle wichtigen Infos enthalten sind.
  4. Achte darauf, nicht nur Keywords, sondern auch Vorteile einzubauen.

Ein guter Titel klärt, was das Produkt ist, für wen es ist und welches Hauptproblem es löst. Die Beschreibung vertieft das Ganze in klarer, einfacher Sprache.

Keywords, Bilder und A+ Content optimieren

Drei Hebel bringen dir bei Listings besonders viel:

  • Keywords mit Helium 10 prüfen
    Nutze ein Keyword Tool, um relevante Suchbegriffe zu finden, die zu deinem Produkt passen.
    Die richtigen Keywords bringen dir passende Besucher, und passende Besucher bringen Verkäufe.
  • Bilder mit Flair AI verbessern
    Wenn deine aktuellen Bilder schwach sind, kannst du mit Tools wie Flair AI bessere Visuals erstellen oder optimieren. Achte auf klare Produktansichten, Anwendungsszenen und Vergleichsbilder.
  • A+ Content mit Canva gestalten
    Für A+ Content brauchst du klare Grafiken und Textbausteine. Viele Seller erstellen die Layouts in Canva und laden sie dann bei Amazon hoch. Nutze A+ Content, um Nutzen, Anwendungsbeispiele, Größentabellen oder Vorher-Nachher Effekte zu zeigen.

Je professioneller dein Listing wirkt, desto eher vertraut dir der Kunde und kauft.


Fehler 3: Keine Marketingstrategie – zu wenig Sichtbarkeit

Ein gutes Produkt und ein optimiertes Listing reichen meist nicht, besonders am Anfang. Ohne aktive Vermarktung bist du für viele Kunden unsichtbar.

Wenn du einfach nur das Produkt einstellst und wartest, wirst du oft enttäuscht. Amazon ist ein Marktplatz mit vielen Mitbewerbern, Sichtbarkeit kommt nicht von allein.

Die Sichtbarkeitsfalle

Wer keine Marketingstrategie hat, kämpft vor allem mit zwei Problemen:

  • Wenige Besucher auf der Produktseite
  • Keine planbaren Verkäufe

Du kannst dann schwer einschätzen, ob das Problem am Produkt, am Listing oder an der fehlenden Reichweite liegt. Mit einer klaren Strategie sorgst du erst einmal dafür, dass genug Käufer dein Angebot überhaupt sehen.

Bezahlte Werbung gezielt nutzen

Auf Amazon stehen dir für den Start vor allem diese Formate zur Verfügung:

  • Sponsored Products
    Ideal, um einzelne Produkte zu bewerben und Sichtbarkeit direkt in den Suchergebnissen zu bekommen.
  • Sponsored Display
    Geeignet, um dein Produkt auch außerhalb der Suchseite zu zeigen, zum Beispiel auf Produktdetailseiten oder an anderen Stellen.

Eine einfache Starterstrategie kann so aussehen:

  1. Ein oder zwei Hauptkeywords pro Produkt fokussieren.
  2. Sponsored Products Kampagnen auf diese Begriffe ausrichten.
  3. Ergebnisse regelmäßig prüfen und Gebote anpassen.

So sammelst du erste Daten und bekommst planbar Besucher auf dein Listing.

Kostenlose organische Reichweite aufbauen

Neben Werbung hilft dir auch organisches Marketing:

  • Content auf Social Media:
    Zeige dein Produkt im Einsatz, erkläre Tipps, teile Vorher-Nachher Effekte.
  • Influencer Kooperationen:
    Arbeite mit Influencern, die deine Zielgruppe bereits erreichen. Produktvorstellungen oder kurze Reviews können stark helfen.

Eine gute Frage an dich selbst lautet:
Mit wem könntest du zusammenarbeiten, der deine Zielgruppe heute schon regelmäßig erreicht?


Fehler 4: Schlechtes Bestandsmanagement – Out of Stock oder Überbestand

Ein weiterer Klassiker: Entweder dir geht ständig der Bestand aus oder dein Lager platzt aus allen Nähten. Beides kostet Geld.

  • Bist du ausverkauft, verlierst du Umsatz und Ranking.
  • Hast du zu viel Bestand, zahlst du zu hohe Lagergebühren und dein Kapital ist gebunden.

Gutes Bestandsmanagement sorgt dafür, dass du zur richtigen Zeit die richtige Menge auf Lager hast.

Risiken von schlechtem Tracking

Ohne Überblick über deinen Bestand passieren schnell diese Dinge:

  • Out of Stock:
    Dein Produkt ist nicht mehr verfügbar, Kunden weichen auf Mitbewerber aus, deine Rankings brechen ein.
  • Überbestand:
    Du hast viel zu viele Einheiten im Lager liegen. Du zahlst Lagergebühren und kannst das Geld nicht für neue Produkte oder Werbung nutzen.

Beides lässt sich vermeiden, wenn du deine Zahlen im Blick behältst.

Einfache Methoden, um den Überblick zu behalten

Du musst nicht direkt mit sehr komplexen Systemen starten. Für viele Seller reicht am Anfang:

  1. Google Sheet oder Excel Tabelle
    Trage dort ein, wie viel Bestand du hast, wie viele Verkäufe pro Tag laufen und wann du nachbestellen musst.
  2. Spezielle Bestandssoftware
    Wenn es komplexer wird, können Tools helfen, zum Beispiel:
    • OMSGuru
    • Unicommerce

Solche Systeme helfen dir, Bestände über mehrere Marktplätze zu verfolgen und rechtzeitig Warnmeldungen zu bekommen.

Nachbestellen nach Nachfrage und Trend

Wichtig ist, dass du nicht blind nachbestellst, sondern deine Zahlen ansiehst:

  • Wie viele Einheiten verkaufst du im Schnitt pro Tag oder Woche?
  • Gibt es saisonale Spitzen oder Flauten?
  • Steigt oder fällt dein Absatz trendmäßig?

Richte deine Nachbestellungen nach Nachfrage und absehbaren Trends aus.
Ein einfaches Beispiel: Verkauft sich ein Produkt im Schnitt 5 Mal am Tag und deine Lieferzeit liegt bei 30 Tagen, solltest du mindestens 150 Einheiten plus Puffer auf Lager haben, bevor du wieder bestellst.


Fehler 5: Kein Payment Reconciliation – Zahlungsabgleich ignoriert

Der vielleicht unsichtbarste, aber gefährlichste Fehler betrifft Geldflüsse. Viele Seller schauen nur auf den Umsatz, nicht auf den tatsächlichen Geldeingang und die Abrechnungen.

Wenn du keinen regelmäßigen Zahlungsabgleich machst, kann es passieren, dass:

  • dir Erstattungen oder Gebühren entgehen
  • einzelne Bestellungen falsch verbucht sind
  • du am Ende nicht weißt, ob du wirklich Gewinn machst

In der Folge verlierst du nach und nach Geld, ohne es direkt zu bemerken.

Warum Zahlungsabgleich so wichtig ist

Beim Zahlungsabgleich (Payment Reconciliation) prüfst du:

  • Welche Bestellungen eingegangen sind
  • Welche Beträge Amazon dir überweist
  • Welche Gebühren und Rücksendungen abgezogen wurden

Ohne diese Kontrolle arbeitest du im Blindflug. Du siehst zwar Auszahlungen, weißt aber nicht, ob sie zu deinen Bestellungen passen.

Prüfe jede Bestellung, jede Auszahlung und behalte deinen Gewinn im Blick.

Tägliche und monatliche Routinen

Sinnvolle Abläufe können zum Beispiel so aussehen:

  • Regelmäßiger Bestellabgleich
    Prüfe, ob alle Bestellungen in deinen Aufzeichnungen und in den Abrechnungen auftauchen.
  • Bankabstimmung
    Vergleiche Auszahlungen auf deinem Bankkonto mit den Abrechnungen von Amazon.
  • Monatliche Gewinn- und Verlustrechnung
    Erstelle eine einfache Übersicht, wie viel Umsatz, Kosten und Gewinn du pro Monat hast.

So erkennst du früh, ob ein Produkt wirklich profitabel ist oder du nachjustieren musst.

Hilfreiche Tools für den Zahlungsabgleich

Für den Zahlungsabgleich nutzen Seller häufig spezialisierte Software, zum Beispiel:

  • OMSGuru
  • eVanik

Solche Tools helfen, Bestellungen, Abrechnungen und Bankzahlungen besser zusammenzubringen. Am Ende entscheidend ist, dass du überhaupt regelmäßig kontrollierst und nicht nur auf dein Bauchgefühl vertraust.


Fazit: Weniger Verschwendung, mehr Klarheit in deinem Amazon Business

Viele neue Seller kämpfen nicht mit einem schlechten Produkt, sondern mit vermeidbaren Fehlern. Kein Research, schwache Listings, fehlende Marketingstrategie, chaotische Bestände und kein Zahlungsabgleich führen zu versteckten Kosten und verpassten Chancen.

Wenn du Schritt für Schritt an diesen fünf Punkten arbeitest, verringerst du deinen Geldverlust und erhöhst die Chance auf ein stabiles, profitables Geschäft. Fang mit dem Bereich an, der bei dir am meisten brennt, und arbeite dich vor.

Teile solche Inhalte gerne mit anderen Sellern in deinem Umfeld. So spart ihr alle Zeit, Nerven und vor allem Geld. Und wenn du dir überlegst, welcher Bereich dir aktuell die meisten Probleme macht, ist das dein nächster Hebel für Wachstum.

Luca Igel
Geschäftsführer
21.11.25
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