
Die meisten angehenden Amazon FBA Händler starten mit Motivation, landen dann aber nach Stunden auf YouTube in einem Meer aus Videos, Meinungen und widersprüchlichen Strategien. Jeder erzählt etwas anderes, jede Methode wirkt komplizierter als die vorige und am Ende passiert oft gar nichts.
Dieser Leitfaden räumt auf. Kein Fachchinesisch, keine Spielereien, sondern ein klarer Fahrplan, wie du 2026 mit Amazon FBA startest, dein erstes Produkt auswählst, deine Zahlen verstehst und dein Geschäft Stück für Stück ausbaust.
Im Kern dreht sich alles um vier Bausteine:
Wenn du diese vier Punkte im Griff hast, legst du einen soliden Start hin und vermeidest die typischen teuren Anfängerfehler.
Tipp: Lies den Artikel mit Stift und Papier und notiere dir Produkte, Ideen und Kennzahlen, die dir einfallen. Wer mitschreibt, kommt schneller ins Handeln.
Ohne gutes Produkt bringt dir die beste Theorie nichts. Die gute Nachricht: Es gibt tausende geeignete Produkte auf Amazon, und jede Woche kommen neue hinzu. Dein Ziel ist nicht, das eine perfekte Produkt für alle Zeiten zu finden, sondern viele gute Produkte, die dir zuverlässig Gewinn bringen.
Im Grunde lassen sich Produkte, die du bei Amazon FBA verkaufst, in drei Gruppen einteilen: Arbitrage, Wholesale und Private Label.
Bei Arbitrage kaufst du Produkte günstig im Einzelhandel oder bei Onlinehändlern und verkaufst sie teurer auf Amazon weiter. Du nutzt also Preisunterschiede zwischen verschiedenen Verkaufsorten.
Ein live Beispiel aus dem Video:
Wenn du davon nur 100 Einheiten im Monat verkaufst, liegst du bereits bei rund 600 £ Gewinn, und das mit einem einzigen Produkt.
Bei Wholesale kaufst du Markenprodukte bei Großhändlern oder direkt beim Hersteller, meist in größeren Mengen, und verkaufst sie als Händler auf bestehenden Amazon Listings weiter.
Beispiel:
Hier nutzt du den Vorteil, dass Marke und Nachfrage schon vorhanden sind. Du musst kein neues Listing aufbauen, sondern hängst dich an ein bestehendes an.
Beim Private Label lässt du ein Produkt herstellen oder „labelst“ ein vorhandenes Produkt mit deiner eigenen Marke, zum Beispiel über Plattformen wie Alibaba.
Beispiel aus dem Video:
Die Spanne klingt verlockend. Du musst aber Marke, Listing, Bilder, Marketing, Rezensionen und vieles mehr selbst aufbauen. Das ist aufwendiger und fehleranfälliger, vor allem zu Beginn.
Empfehlung für Einsteiger: Konzentriere dich am Anfang auf Arbitrage und Wholesale. Diese Produkte verkaufen sich bereits auf Amazon, das heißt, du nutzt bestehende Listings, bestehende Nachfrage und brauchst am Anfang keine Werbung oder eigene Marke.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein einzelnes Produkt, bei dem der Verkäufer nicht der Markeninhaber ist, macht zwischen 6.000 und 8.000 £ Umsatz pro Monat. Ganz ohne eigenes Branding, nur durch geschickten Einkauf und Verkauf über ein bestehendes Listing.
Viele Anfänger verrennen sich in Nischensuche und überkomplexen Kriterien. Für Arbitrage und Wholesale ist der Blick einfacher: Zahlen und Nachfrage sind entscheidend.
Kein starres Nischendenken
Auf Amazon verkauft sich fast alles. Wenn du dich nur auf eine feste Nische festlegst, übersiehst du viele Chancen aus anderen Kategorien. Für Arbitrage und Wholesale gilt daher: Offene Suche statt starre Nische. Du brauchst mehrere gute Produkte, nicht das eine perfekte.
Rendite: Mindestens 30 Prozent
Ein zentrales Kriterium ist die Rendite auf dein eingesetztes Kapital, also dein Return on Investment (ROI). Ein guter Richtwert sind mindestens 30 Prozent.
Ein einfaches Beispiel:
Solche Berechnungen kannst du mit einfachen Online ROI Rechnern machen. Wichtig ist: Du rechnest immer nach Abzug der Amazon Gebühren, Versandkosten und sonstiger Kosten.
Praxisbeispiel aus dem Video
Ein Produkt wurde mehrfach eingekauft, sowohl 100 Stück als Testkauf als auch 1.000 Stück. Durch die größere Menge sank der Einkaufspreis auf ca. 3,10 £ pro Einheit.
Solche Zahlen sind für Einsteiger sehr attraktiv, weil sich dein eingesetztes Kapital schnell vermehrt. Bei der Bank würdest du auf dein Geld vielleicht 0,5 Prozent im Jahr bekommen. Hier hast du ein Vielfaches, und das Monat für Monat.
Prüfen, ob es kein Private Label ist
Gerade bei Wholesale ist es wichtig, nicht versehentlich in ein Listing zu gehen, das jemand als Eigenmarke aufgebaut hat. Ein einfacher Check: Sind mindestens drei Verkäufer im Angebot gelistet, ist es in der Regel keine reine Private Label Marke, sondern ein Produkt, das mehrere Händler vertreiben.
Der Weg zu guten Produkten ist einfach, aber nicht bequem. Er erfordert Zeit und Geduld.
Ein typischer Ablauf:
Am Anfang findest du wahrscheinlich mehr „okay“ als „Wow“ Produkte. Das ist normal. Mit Übung lernst du schnell, worauf du achten musst, und findest immer häufiger sehr rentable Artikel.
Nur weil ein Produkt auf den ersten Blick gut aussieht, heißt das nicht, dass es sich wirklich verkauft. Bevor du einkaufst, musst du prüfen, ob Nachfrage vorhanden ist und ob dein Gewinn nach allen Kosten groß genug bleibt.
Der BSR ist eine Zahl, die zeigt, wie gut sich ein Produkt in seiner Kategorie verkauft. Du findest ihn im Bereich „Produktinformationen“ auf der Amazon Produktseite.
Grundregel:
Für Einsteiger reicht es, diesen Wert manuell zu prüfen, bevor du dich in teure Software stürzt. So bekommst du ein Gefühl für den Zusammenhang zwischen BSR und tatsächlichen Verkäufen.
Gewicht und Abmessungen sind direkt mit den Amazon FBA Gebühren verbunden. Je größer und schwerer ein Produkt, desto höher fallen Lagergebühren, Versandkosten und FBA Gebühren aus.
Praktische Punkte:
Ein scheinbar profitables Produkt kann durch hohe Gebühren schnell unattraktiv werden. Prüfe daher vor dem Einkauf, in welche FBA Gebührenklasse dein Produkt fällt.
Ein häufiger Fehler ist der Einkauf von Saisonware, die sich nur wenige Wochen im Jahr gut verkauft. Im Rest des Jahres liegt dann dein Kapital im Lager.
Anzeichen für saisonale Produkte:
Um das zu prüfen, eignet sich Google Trends. Du gibst dort das Hauptkeyword deines Produkts ein, zum Beispiel „reindeer“ für Rentier Produkte. Zeigt die Kurve nur im Dezember einen starken Ausschlag und ist den Rest des Jahres eher flach, handelt es sich klar um ein saisonales Thema.
Für Einsteiger sind Produkte besser, die sich das ganze Jahr über stabil verkaufen.
Bevor du einkaufst, kannst du dir drei einfache Fragen stellen:
Wenn du diese drei Punkte mit Ja beantworten kannst und deine Renditerechnung passt, hast du eine solide Basis für deinen Einkauf.
Gute Produkte gibt es viele. Der eigentliche Hebel steckt oft im Lieferanten. Ein günstiger und zuverlässiger Lieferant entscheidet darüber, ob du dauerhaft Gewinn machst und Nachschub bekommst, wenn es läuft.
Ein Produkt kannst du zur Not austauschen, einen guten Lieferanten nicht so leicht. Er sorgt dafür, dass
Je niedriger dein Einkaufspreis bei gleicher Qualität, desto mehr Gewinn bleibt dir pro Verkauf. Gleichzeitig brauchst du jemanden, der zuverlässig liefert und nicht beim kleinsten Problem ausfällt.
Beide Seiten haben Vor- und Nachteile.
Große Lieferanten:
Kleinere Lieferanten:
Was besser passt, hängt von deinem Produkt, deinem Volumen und deinem Stil ab. Langfristig kann eine Mischung aus beidem sinnvoll sein.
Der erste Schritt läuft häufig über eine einfache Internetrecherche.
Ein typischer Ablauf:
Ein wichtiger Tipp aus der Praxis: Verlasse dich nicht nur auf E-Mails. Ein Telefonat ist oft schneller, persönlicher und führt eher zu guten Konditionen. Außerdem baust du Vertrauen auf, was bei Nachbestellungen und Sonderwünschen hilft.
Mit der Zeit arbeitest du mit mehreren Lieferanten zusammen. Aus der Erfahrung heraus kristallisiert sich dann meist ein Favorit heraus, mit dem die Zusammenarbeit besonders gut klappt.
Viele FBA Händler schaffen es, die ersten paar tausend Euro oder Pfund Umsatz im Monat zu machen. Dann bleiben sie stecken, weil sie keine Zeit mehr haben oder ihr ganzes Geld aus dem Geschäft ziehen.
Hier kommen drei einfache, aber starke Hebel ins Spiel: Aufgaben abgeben, Gewinne reinvestieren und von anderen lernen.
Wenn du alles alleine machst, stoßen du und dein Tag schnell an Grenzen. Besonders zeitfressend sind oft:
Diese Arbeiten bringen kein neues Geld, sie erhalten nur den Status quo. Sobald du dir das leisten kannst, lohnt es sich, genau diese Aufgaben zu delegieren, zum Beispiel an ein externes Lager, Prep Center oder Hilfskräfte.
Der große Vorteil: Deine frei gewordene Zeit investierst du in das, was dein Geschäft wachsen lässt, zum Beispiel
Gerade wenn du mit eher kleinen Beträgen startest, etwa mit 2.000 bis 5.000 Euro oder Pfund, ist es verlockend, die ersten Gewinne direkt auszuzahlen. Das bremst dein Wachstum stark aus.
Für den Start ist es meist sinnvoll, die Gewinne komplett im Geschäft zu lassen und immer wieder neue Ware zu kaufen. Bei Amazon gilt oft: Je mehr gutes Lager du einkaufst, desto mehr Gewinn produzierst du.
Je schneller du deine Gewinne wieder investierst, desto schneller wächst dein Bestand an guten Produkten und desto weniger abhängig bist du von einzelnen Artikeln.
Der dritte Hebel ist Wissen. Du kannst dir vieles selbst beibringen, aber es kostet Zeit und oft auch Geld in Form von Fehlern.
Ein Mentor oder erfahrener Händler kann dir helfen,
Ob du dafür bezahlst oder dir ein Netzwerk aus anderen Händlern aufbaust, ist deine Entscheidung. Entscheidend ist, dass du nicht stur allein vor dich hin arbeitest, sondern von bereits gemachten Erfahrungen profitierst.
Amazon FBA bleibt auch 2026 eine starke Möglichkeit für Händler, mit physischen Produkten ein skalierbares Geschäft aufzubauen. Der Schlüssel liegt nicht im nächsten „geheimen Trick“, sondern in soliden Grundlagen.
Die vier Bausteine noch einmal kurz zusammengefasst:
Wenn du dir diese Punkte Schritt für Schritt aufschreibst, erste kleine Tests machst und konsequent nachrechnest, kommst du deutlich schneller zu deiner ersten Bestellung, deinen ersten Verkäufen und einem stabilen Fundament für dein Amazon Geschäft.





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