BUSINESS
9.9.25
8min Lesezeit

Vom Dropshipping-Flop zum Amazon FBA Bestseller: Wie zwei Freunde zum Verkaufserfolg wurden

Viele träumen vom eigenen Amazon-Business, doch der Weg zum Bestseller ist oft steinig. Im Interview mit Maximilian Hartmann und Nick erfahren wir, was wirklich zählt, um auf Amazon durchzustarten, welche Fehler sie gemacht haben und warum ihr Erfolgsprodukt nicht wie üblich aus China, sondern aus Europa stammt. Hier liest du ihren Weg von ersten Dropshipping-Versuchen bis zum Bestseller-Award, mit allen Learnings und konkreten Tipps – verständlich, ehrlich und praxisnah.

https://www.youtube.com/watch?v=RONQdI-LCcw

Von der WG zum Amazon Business: Die ersten Schritte

Maximilian und Nick sind keine klassischen Gründer, sondern beste Freunde aus dem westfälischen Kampen. Noch während der Studienzeit lebten sie zusammen in einer WG. Dort kam der Wunsch auf: Wir wollen unser eigenes Ding machen.

Dropshipping als Einstieg

Da das Startkapital für Amazon FBA zu Beginn zu hoch schien, entschieden sich die beiden für Dropshipping. Geringe Investitionen, schnelle Tests – doch der große Durchbruch blieb aus. Sie probierten verschiedene Onlineshops, lernten viel im Eigenstudium und wagten sich sogar an Verkäufe auf dem Weihnachtsmarkt. Das Ergebnis: jede Menge Praxiserfahrung, aber kein skalierbarer Erfolg.

Der Wechsel zu Amazon FBA

Nach diversen Versuchen bei Dropshipping blieb ihr Hauptziel klar: Amazon sollte es sein. Nach einiger Zeit wagten sie den Sprung, nahmen Geld in die Hand und meldeten sich für ein Amazon-Mentoring an. Eine ihrer ersten wichtigen Entscheidungen: Sie setzten sofort auf hochwertige Produktfotos und arbeiteten dafür mit Stacvalley zusammen. Schnell zeigte sich, wie entscheidend professionelle Bilder beim Einstieg ins FBA-Business sind.

Wichtige Learnings:

  • Freunde können starke Geschäftspartner sein.
  • Dropshipping taugt als Kapitalaufbau, ist aber kein Selbstläufer.
  • Ohne professionelle Unterstützung und Netzwerk schleichen sich Fehler ein, Zeit und Geld gehen verloren.
  • Von Beginn an investieren sie in Qualität – besonders bei Produktbildern.

Vom ersten Produkt zum Bestseller: Der Weg zum Amazon-Erfolg

Erste Produktentwicklungen und harte Learnings

Das erste Amazon-Produkt der beiden war solide, aber nicht außergewöhnlich. Das Mentoring half, viele Fehler zu vermeiden, doch es fehlte der Wow-Effekt. Für das zweite Produkt wollten sie wirklich alles besser machen. Keine Kompromisse mehr. Heraus kam eine klare Strategie:

Schritt für Schritt zum Bestseller

  1. Produktauswahl: Sie scannten Amazon nach Nischen mit hohen Verkaufszahlen, aber schwachen Bewertungen. Besonders Kundenkommentare halfen dabei, echte Schwachstellen der Konkurrenz zu finden.
  2. Eigene Produktidee: Sie entschieden sich für eine bereits existierende Produktkategorie, kombinierten bewährte Technik aber mit schlichter, eleganter Optik statt kitschigen Varianten.
  3. Sourcing in Europa: Nicht „billig aus China“ lautete die Devise, sondern europäische Produktion – aus Gründen wie kürzere Lieferzeiten, besseren Cashflow und weniger Risiken in der Lieferkette.
  4. Herstellersuche: Die Suche gestaltete sich schwieriger als bei Alibaba, doch Google brachte die Lösung. Ein Hersteller aus Europa, mit deutscher Niederlassung, produzierte das Wunschprodukt in höchster Qualität. Mit 3D-Designs, zahlreichen E-Mails und Telefonaten wurde schließlich alles festgezurrt.
  5. Produktion und Start: Nach intensiven Verhandlungen und Anpassungen dauerte es knapp ein Jahr vom Erstkontakt bis zum ersten großen Vertrieb.

Innerhalb von nur drei bis vier Monaten nach Launch wurde das zweite Produkt bereits zum Bestseller auf Amazon.

Europäisches Sourcing vs. China: Was wirklich besser lief

Viele Amazon Händler greifen auf China zurück, wenn es um die Produktion geht. Maximilian und Nick zeigen aber, dass der vermeintlich schwierigere Weg über Europa oft der lohnendere ist.

Vorteile europäischer Hersteller

  • Schnelle Lieferzeiten: Statt zwei Monate auf dem Seeweg dauert die Lieferung aus Europa meist nur eine Woche. Produkte sind dadurch schneller auf Lager.
  • Bessere Zahlungsziele: Ab der dritten Bestellung konnten die beiden ein Zahlungsziel von 30 Tagen durchsetzen, später sollen 50 oder 60 Tage folgen. So bleibt das Geld länger verfügbar.
  • Flexibilität bei Nachbestellungen: Besonders bei saisonalen Produkten entscheidend. Schnelle Nachproduktion und Lieferung verhindern Out-of-Stock-Probleme.
  • Persönlicher Kontakt: Deutsche Ansprechpartner, weniger Sprachbarrieren, bessere Verhandlungsbasis.

Nachteile und Herausforderungen

  • Hersteller-Recherche ist schwieriger: Es gibt weniger Anbieter, Kontakte werden meist nicht auf Anhieb gefunden. Eine einfache E-Mail reicht oft nicht aus, Nachfassen am Telefon ist Pflicht.
  • Europäische Hersteller sind zurückhaltender: Gerade bei kleinen Unternehmen ist Überzeugungsarbeit gefragt.

Vergleichstabelle: Sourcing Europa vs. China

MerkmalEuropaChina
Lieferzeit1 Woche5-8 Wochen
Zahlungszielab dritter Bestellung (30 Tage), ggf. verlängertOft Vorkasse
NachbestellungFlexibel, auf Lager beim Produzenten möglichLange Vorlaufzeit
KontaktaufnahmePersönlich, oft telefonisch notwendigÜber Plattformen, viele Anbieter
Risiko LieferketteNiedrigHöher (z.B. Seefracht)

Fazit: Wer in Europa sourced, gewinnt Zeit, behält mehr Kapital und kann schneller reagieren – besonders in dynamischen Märkten ein klarer Vorteil.

Marketing und Kundenfokus: Der Schlüssel zum Bestseller

Viele Produkte scheitern, weil sie Kundenwünsche nicht erfüllen oder ihren Vorteil schlecht kommunizieren. Bei Maximilian und Nick war das anders.

Probleme der Konkurrenz als Chance genutzt

Zu Beginn analysierten sie unzählige Rezensionen der Konkurrenz. Ein immer wiederkehrender Kritikpunkt fiel auf: Ein Feature, das von allen bisherigen Anbietern übersehen wurde, wurde zum neuen Haupt-USP.

USP-Strategie:

  • Deutlich und sichtbar: Die Fotos zeigen klar, wie dieses Problem gelöst wird.
  • Weitere USPs: Zusätzliche Vorteile sind auf den Bildern und im Amazon Listing präsent, aber der Hauptnutzen steht im Mittelpunkt.
  • Kundensprache sprechen: Da die beiden selbst Nutzer ihres Produkts sind, wissen sie genau, worauf es ankommt.

Zusammenarbeit mit Profis

Hochwertige Fotos und ein klar strukturiertes Listing (Text, Bullet Points, A+ Content) machten vom Start weg einen Unterschied. Das Produkt hat sich dadurch klar abgehoben.

Produktbilder und USP-Hierarchie

  • Haupt-USP: Problemlösung, die in der Nische vorher niemand sichtbar gemacht hat
  • Sekundäre USPs: Optik, zusätzliche Funktionen, bessere Handhabung

Wichtig: Immer den Kundennutzen im Zentrum zeigen. Schönheit allein verkauft selten.

Praxis-Learning: Die „Remission“ – ein Logistikdesaster als Erfahrungsschatz

Erfolg ist selten eine glatte Gerade. Eine lehrreiche Herausforderung wartete auf die Gründer, als eine komplette Lieferung wegen falscher Verpackung aus dem Amazon-Lager zurückgeschickt werden musste.

Was war passiert?

Die Ware wurde in einem Zweier-Set geliefert, war aber falsch gekennzeichnet. Amazon trennte die Produkte auf. Folge: Alles musste wieder raus, neu zusammengepackt und mit QR-Codes versehen werden.

Eigene Lösung gefunden

Mit Hilfe von Freunden und Familie organisierten die beiden eine Fließbandproduktion im Heimarbeitszimmer. 2.500 Einheiten wurden manuell überarbeitet, etikettiert und für den Wiedereintritt vorbereitet – in nur drei Wochen.

Erfolg durch Pragmatismus: Trotz des Rückschlags blieben sie motiviert. Fehler wurden als Lernchance angenommen, das Ziel war immer klar: Vorwärts, nicht aufgeben!

Wachstum, Ziele und Visionen: Wie geht es 2025 weiter?

Sortiment und Marke ausbauen

Aktuell läuft schon der Launch des dritten Produkts. Ziel: Auch hier Bestseller-Status erreichen. Zugleich wird das Sortiment verbreitert – etwa durch weitere Farben und Varianten, um sich gegen Nachahmer abzuheben und die Marke zu stärken.

Langfristige Strategie

  • Weg aus dem 9-to-5-Job: Ziel ist die vollständige Selbstständigkeit.
  • Cashflow weiter optimieren: Zahlungsziele verhandeln, Finanzierungsmöglichkeiten prüfen, bessere Einkaufskonditionen sichern.
  • Logistik verbessern: Zeitnahe Nachbestellungen, eigene Waren auf Lager beim Produzenten
  • Wöchentliche Planung: Die beiden setzen auf To-Do-Listen mit klaren Prioritäten, damit wichtige Schritte nicht untergehen.

Herausforderungen bleiben, aber auch der Antrieb

Fehler und Rückschläge gehören dazu. Der Unterschied: Nicht aufgeben und aus jedem Rückschlag lernen.

Die wichtigsten Tipps für Amazon-Einsteiger

  1. Geduld beweisen und lernen: Erfolg kommt nicht über Nacht, Fehler sind Teil des Prozesses.
  2. Qualität vor Quantität: Professionelle Produktbilder und ein klarer USP sind der Schlüssel.
  3. Herstellerwahl bewusst treffen: Vorteile europäischer Produktion nutzen, bei Bedarf aber auch China im Blick behalten.
  4. Kontakte pflegen: Telefonieren, nachfassen – E-Mail reicht selten.
  5. Cashflow clever managen: Zahlungsziele und flexible Lagerhaltungen bringen Wachstum.
  6. Kundenfokus: Baue dein Marketing exakt auf die echte Zielgruppe aus und löse deren Problem.
  7. Langfristig denken: Starte nicht nur ein Einzelprodukt, sondern baue eine Marke auf.

Ressourcen & weiterführende Links

Mehr zum Thema Produktfotografie und wie du dich optisch von der Konkurrenz abhebst, findest du direkt bei Stacvalley für ein kostenfreies Erstgespräch.

Inspiration und Tipps bekommst du auch auf den Social Media Kanälen von Stacvalley:

Ob du gerade planst loszulegen oder schon verkaufst: Professionelle Unterstützung, Austausch und Ehrgeiz zahlen sich immer aus.

Fazit

Der Weg zum Amazon-Bestseller führt selten geradeaus. Maximilian Hartmann und Nick beweisen, dass Durchhaltevermögen, eigenständiges Denken und der Mut, gegen den Strom zu schwimmen – etwa beim Sourcing in Europa statt China – am Ende belohnt werden. Wer auf Qualität, Kundennutzen und klare Kommunikation setzt, hat beste Chancen, es mit seinem Produkt nach ganz oben zu schaffen.

Setze die ersten Schritte, investiere in die richtigen Bereiche und lerne aus Rückschlägen. Das Ziel ist erreichbar – und vielleicht liegt es näher, als du denkst.

Luca Igel
Geschäftsführer
9.9.25
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