Viele Händler schalten immer mehr Werbung, aber ihre Produkte tauchen trotzdem nicht ganz oben in den Suchergebnissen auf. Der eigentliche Hebel liegt oft nicht im Werbebudget, sondern in der Optimierung der Produktseite. Wer die Grundlagen von Amazon SEO systematisch nutzt, kann auf Platz 1 kommen, auch ohne PPC.
Dieser Leitfaden zeigt drei große Hebel, die sich in der Praxis bewährt haben: ein optimiertes Hauptbild mit Keyword, eine kluge Preisstrategie und die vollständige Nutzung aller SEO Felder im Listing. Alles greift ineinander und zahlt am Ende auf Verkäufe und Rankings ein.
Das wichtigste Bild im gesamten Listing ist das Hauptbild. Es entscheidet, ob jemand überhaupt klickt. Amazon belohnt Produkte, die im Vergleich zur Konkurrenz eine höhere Klickrate (CTR) und danach eine gute Conversion haben.
Die Logik ist einfach:
Viele Händler glauben, sie müssten Conversion opfern, um die CTR zu steigern. In der Praxis ist oft das Gegenteil der Fall. Ein gutes Hauptbild steigert Klicks und Conversion gleichzeitig.
Ein Beispiel ist ein Backblech:
Auf Bild 1 sieht man nur das nackte Blech.
Auf Bild 2 liegt gebackenes Gebäck darauf, fast so, als könnte man es riechen.
Welches Bild wird eher angeklickt und danach gekauft? Klar, das mit den fertigen Keksen. Es zeigt, wofür man das Produkt nutzt, und nimmt dem Kunden Denkaufwand ab. Gerade weil viele Käufer nebenbei einkaufen, oft abgelenkt, funktionieren klare, konkrete Bilder besser.
Der entscheidende Trick: Ein relevantes Keyword sichtbar auf dem Hauptbild unterbringen. Das kann auf der Verpackung stehen oder als klar lesbarer Text auf einem Etikett.
Beispiele aus der Praxis:
Wichtig ist, dass der Begriff in den Suchanfragen der Kunden vorkommt und zum Produkt passt.
Praktischer Ablauf:
In Tests zeigte sich immer wieder: Wenn ein starkes Keyword auf das Hauptbild kommt, kann sich die CTR auf genau dieses Keyword verdreifachen. Das wirkt sich direkt auf Sichtbarkeit und Verkäufe aus.
Wer ganz sicher gehen will, führt ein A/B‑Test durch. Zwei Varianten:
Gewonnen hat die Version mit der höheren CTR und dem besseren Umsatz. Meist ist das die Version mit klarem Nutzenbild plus Keyword.
Der zweite große Hebel ist der Preis. Viele Händler lassen den Preis monatelang unverändert. Genau das nimmt dem Produkt aber die Chance, im Ranking „neu angestoßen“ zu werden.
Amazon reagiert sehr sensibel auf Preisänderungen, weil sie sich direkt auf die Verkaufszahl und damit auf den Bestsellerrang (BSR) auswirken.
Ein Beispiel mit einem Räucherbündel-Produkt:
Wichtig ist das Muster:
Kurzzeitige Preissenkung führt zu einem Sprung bei den Verkäufen, der BSR verbessert sich, und auch nach der Rückkehr zum ursprünglichen Preis bleibt das Ranking oft deutlich besser als vorher.
Hier wird klar: Preisbewegung + erhöhte Verkaufszahl = Ranking-Schub
In den ersten 60 bis 90 Tagen nach Launch misst Amazon das Verhalten eines neuen Produkts besonders genau. In dieser Zeit kann ein aggressiver Startpreis einen starken Schub bringen.
Eine bewährte Strategie:
Diese Logik funktioniert nicht nur beim Launch, sondern auch bei Produkten, die schon länger laufen und „eingeschlafen“ sind.
Es gibt Fälle, in denen der Preis versehentlich halbiert wurde, das Produkt plötzlich 500 Einheiten in 30 Tagen verkauft hat und zwar mit Verlust, aber danach ein sehr starkes organisches Ranking aufgebaut hat. Die hohe Verkaufszahl hat das Produkt im System „neu positioniert“.
Fazit: Kurzfristige Verluste können sich lohnen, wenn sie die Basis für deutlich mehr Gewinn in den folgenden Monaten legen.
Einige klare Grundsätze helfen, Ranking und Profit in Einklang zu bringen:
Wer Preis, Verfügbarkeit und Ranking gemeinsam denkt, kann Produkte bewusst nach oben schieben, statt nur auf „Hoffnung“ zu setzen.
Neben Bild und Preis entscheidet der Text. Amazon hat viele Felder, die Einfluss auf die Indexierung haben. Wer nur Titel und Bullet Points pflegt, lässt Potenzial liegen.
Der Produkttitel ist der stärkste Textfaktor für SEO auf Amazon. Wenn ein bestimmtes Keyword auf Platz 1 stehen soll, dann gehört es in den Titel, möglichst als exakte Wortgruppe.
Beispielstruktur für Räucherbündel:
„Sage Sticks zum Räuchern, Bund zum Reinigen des Hauses von negativer Energie“
So lässt sich eine Kombination wie „sage sticks house cleansing negative energy“ sauber abdecken, nur auf Deutsch.
Hilfreich sind hier:
Der Titel sollte für Menschen noch lesbar bleiben, aber klar auf das Zielkeyword ausgerichtet sein.
Die Bullet Points werden von Kunden deutlich seltener gelesen als viele Händler glauben. In sehr vielen Käufen schaut niemand auf die Aufzählungen. Genau deshalb eignen sie sich perfekt, um weitere Keywords unterzubringen.
Grundidee:
Bilder sind in erster Linie für Menschen, Text ist in weiten Teilen für den Algorithmus. Das gilt besonders für Bullet Points.
Hinweis: Keywords in Zweitbildern (Galerie-Bildern) bringen aus SEO-Sicht nichts, solange sie nicht im Alt-Text stehen.
A+ Content und Brand Story bieten viel Platz, der oft nur mit Grafik gefüllt wird. Für SEO zählen aber nur zwei Dinge:
Mit einem einfachen Browser‑Addon, das Alt‑Texte anzeigt, lässt sich auch prüfen, was die Konkurrenz in ihren Bildern hinterlegt hat. Wer mag, orientiert sich daran und verbessert es.
Einige sinnvolle Ansätze:
Spannend ist, dass allein ein exakt passendes spanisches Keyword im A+ Text dafür sorgen kann, dass ein Produkt bei einer spanischen Suchanfrage weit oben landet.
Die Brand Story, die oberhalb des A+ Contents angezeigt wird, bietet:
Jede Verlinkung und jeder Produktname in der Brand Story kann weitere Signalwirkung haben. Außerdem lassen sich so Kunden innerhalb der eigenen Marke „herumführen“.
Im Backend von Seller Central gibt es einige Felder, die oft ignoriert werden, aber stark auf die Indexierung einwirken.
Wichtige Punkte:
Um die richtigen Begriffe ins Backend zu bekommen, hilft ein strukturierter Schritt:
Allein damit ist ein Listing oft schon zu etwa 80 Prozent sauber optimiert. Die letzten 20 Prozent entstehen durch Feinarbeit und spätere Anpassungen.
Ein möglicher Ansatz, der sich bewährt hat, arbeitet in vier SEO‑Phasen:
Diese Phasen laufen teilweise parallel, helfen aber, strukturiert vorzugehen.
Neben den großen Blöcken gibt es kleinere Stellschrauben, die das Gesamtbild abrunden.
Fragen und Antworten (Q&A)
Im unteren Bereich der Produktseite können Kunden Fragen stellen. Diese lassen sich aktiv nutzen, um typische Einwände oder Detailfragen zu beantworten. Hier können Inhalte stehen, die im Haupttext sensibel wären, zum Beispiel bei Gesundheitsbezug.
Brand Store Meta-Beschreibung
Der Marken-Shop auf Amazon hat eine Meta-Beschreibung, die bei Google angezeigt wird. Wer sie mit Marke und wichtigen Produktbegriffen füllt, stärkt die Sichtbarkeit außerhalb von Amazon.
Social Posts und externe Links
Amazon Posts, Erwähnungen durch Influencer, Verlinkungen von Webseiten oder aus sozialen Netzwerken bringen zusätzlichen Traffic. Der direkte SEO-Effekt ist kleiner, aber kostenlose Signale von außen sind immer hilfreich.
Zum Abschluss eine kompakte Übersicht in der Reihenfolge der Wirkung auf das Ranking:
Ein Praxisbeispiel zeigte, dass ein gut optimiertes Produkt für über 1.700 Keywords indexiert sein kann und für viele Begriffe in den Positionen 1 bis 3 liegt. Ein Verhältnis von grob 1 bezahltem zu 2 organischen Begriffen kann ein gesunder Mix aus Werbung und SEO sein.
Wer auf Amazon organisch auf Platz 1 möchte, braucht keine Geheimtricks, sondern drei sauber umgesetzte Hebel: ein starkes Hauptbild mit Keyword, eine bewegliche Preisstrategie und ein vollständig optimiertes Listing von Titel bis Backend-Feld.
Der erste Schritt ist einfach: das eigene Produkt öffnen, die Checkliste Punkt für Punkt durchgehen und ein Produkt auswählen, mit dem man diese Strategie testet.
Je konsequenter du Bilder, Preis und Texte aufeinander abstimmst, desto stärker fallen Klickrate, Verkäufe und Rankings aus. Welche dieser Maßnahmen setzt du als erstes bei deinem wichtigsten Produkt um?





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